Liebe Leserinnen und Leser,
was bzw. wer ein großes Licht ist, wissen wir… ein besonders Geist-begabter Mensch, ein Mensch, der besondere Gedanken geschrieben oder gar veröffentlicht hat … eben ein großes Licht.
Was verstehen wir eigentlich unter geistig und geistlich? Nun, geistig ist auf den Verstand bezogen. Eine geistige Größe ist einer, der mit klugem Verstand redet und argumentiert. Geistig ist vernunft- und verstandesgemäß. Geistige Größen sind – weil wir über ihre Gedanken und Ideen staunen – unsere Dichter und Denker, also die Schriftsteller und Dichter, aber auch die Forscher und Erfinder neuer Technologien und Heilmittel. Einer ist eine geistige Größe, so sagen wir… und meinen damit, dass jemand mit seinem Verstand etwas Großes zustande gebracht hat. Von manchem Gedicht waren wir tief beeindruckt oder haben vor manchem Kunstwerk gestaunt oder waren von einer neuen und raffinierten Erfindung beeindruckt. Geistig.
Geistlich dagegen ist etwas ganz anderes. Geistlich ist auf Gott bezogen. Als Geistlichen hat man immer die Pfarrer und Kleriker (Priester, Mönche…) bezeichnet. Wobei ganz sicher nicht nur die „Berufschristen“ Geistliche sind. Jeder und jede, die ihren Glauben an Jesus lebt, aus der Gottesbeziehung schöpft und lebt, ist geistlich. Geistlich meint, aus der Verbindung mit Gott zu leben.
Wer ist nun ein großes Licht und wer ein kleines Licht?
Von Goethe, dem bekannten Dichter – den wir gewiss als „großes Licht“ bezeichnen würden – werden als letzte Worte überliefert: „Mehr Licht, mehr Licht!“ Offensichtlich reichte der große Verstand des großen Dichters an einer Stelle nicht aus. Im Entscheidenden fehlte ihm etwas … Licht. Das Gotteslicht. Die Erkenntnis Gottes. Der Glaube. Der Himmel. Die Ewigkeit. Die Sehnsucht war da, aber der Verstand konnte es nicht fassen.
Ein kluger Mensch zu sein, einen scharfen Verstand zu haben, ist ein großes Geschenk. Und der Glaube will sicher nicht den Verstand „ausschalten“. Und dennoch: Gottesglaube bewegt sich auf einer anderen Ebene. Der Glaube ist ein Geschenk. Jesus Christus als Erlöser zu erkennen, ihm zu vertrauen, ist weit mehr als eine Sache des Verstandes. Es ist eine Sache des Herzens.
„Mehr Licht“ Mir zeigt diese Aussage des großen deutschen Dichters: Was nutzt mir all mein Verstand, wenn ich das wahre Licht des Lebens nicht erfasst habe: Jesus Christus.
Unser kleiner Enkel hat mir mit seinen 6 Wochen kürzlich eine Lektion erteilt. Er motzte. Das ist in dem Alter gewiss nicht ungewöhnlich. Dann aber habe ich verstanden, dass sein Blick zu einer Lampe ging. Gebannt starrte er das Licht an. Gemotzt wurde immer dann, wenn jemand sich vor das Licht stellte. Erstaunlich!
Was habe ich daraus gelernt? Wir sind für das Licht geboren. Wir sollen zum Licht kommen. Wir sind für ein Leben mit Gott bestimmt. Alles andere ist zu wenig. Bei allem anderen geben wir uns unter Wert zufrieden. Gott ist Licht und in ihm ist keine Finsternis heißt es einmal in der Bibel. Ja, wir sind für ein Leben mit Gott bestimmt.
Was nutzt mir all mein Verstand (oder mein Geld, Ansehen etc.), wenn ich das wahre Licht nicht erkenne?
Großes Licht oder kleines Licht? Wer Jesus vertraut ist ein großes Licht – durch ihn. Alle anderen Lichter leuchten nur begrenzte Zeit. Gottes Licht aber leuchtet in Ewigkeit.
Ihr/ Euer
Paul-Ulrich Rabe