Liebe Leserinnen und Leser,
In meinen Händen halte ich eine schön gestaltete und gedruckte Karte. Sie handelt von einem freudigen Ereignis…. der Geburt eines Kindes. Was für ein Glück! Eine Geburtsanzeige – eine solche Nachricht hören und lesen wir gern, sie erfreut uns.
Mit einer solch beglückenden Nachricht trat einst der Prophet Jesaja unter seinen Landsleuten auf. In bedrohlicher Lage überraschte er sie mit einer frohen Botschaft. Hören wir die Worte aus Jesaja 9,1-6:
1 Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. 2 Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir freut man sich, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.[1] 3 Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians. 4 Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt. 5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; 6 auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth.
Wer von uns ist nicht schon im Finsteren gesessen? Wer hat sich nicht schon im Dunkeln verirrt oder auf dem Lebensweg in eine Dunkelheit verrannt?
Wie wunderbar, wenn plötzlich ein Licht auftaucht, wenn plötzlich eine Hand nach unserer Hand greift und Halt gibt. Wo ein Licht ist, da ist ein Ausweg. Da ist Hilfe, da ist Hoffnung.
Können wir uns vorstellen, dass ein ganzes Volk im Finsteren sitzt? Überall nur Angst und Schrecken? Die Alten wissen es noch aus eigenem Erleben, die Jüngeren aus Schilderungen von Flüchtlingen, wenn sie vom Fliegeralarm und von Luftschutzkellern erzählen. Auch die Bilder von Überschwemmungen zeigen uns, wie es ist, wenn alles bedroht ist oder vernichtet wird.
Das Volk, das im Finsteren wandelt…
Wir sind nicht im Krieg. Zum Glück. Aber manches Unglück ist nicht mehr weit entfernt und manche Dunkelheit bedroht auch unser Leben. Auch zeigt es sich immer wieder, dass die Entscheidung, ohne Gott zu leben, in Sackgassen führt.
Wir alle haben das Licht nötig und die damit verbundene Hoffnung und den Frieden.
Dieses Licht hat einen Namen: JESUS. Er hat gesagt: Ich bin das Licht der Welt.
Jesaja kündet die Geburt eines Kindes an. Wir feiern Weihnachten, weil wir wissen: Dieses Kind ist inzwischen geboren. Im Stall von Bethlehem ist eingetreten, was angekündigt war.
Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
Ja, diese Geschichte kennen wir fast alle. Vielen ist sie vertraut seit ihrer Kindheit.
Wenn Menschen sich aufmachen zum Stall, zum Kind, zu Jesus… wenn Menschen, wie die Hirten damals, kommen, ihre Knie beugen und die Hände falten, ihr Leben auf den Gottessohn ausrichten, dann wird der Friedefürst unsere Herzen erfüllen. Sein Licht wird uns erfüllen und die Finsternis muss weichen. Sein Licht wird dafür sorgen, dass auch wir nicht in unserer Dunkelheit steckenbleiben. Er wird uns helfen und beistehen.
Ja, nun halten wir alle gewissermaßen die Geburtsanzeige des Kindes aus Bethlehem in Händen. Es ist eine frohe Nachricht, die frohe Botschaft. Wir, die wir im Finsteren wandeln, sehen ein großes Licht. Freude will uns erfüllen.
So wünsche ich Ihnen eine mit Licht erfüllte Adventszeit und frohe, gesegnete Weihnachten!
Ihr Paul-Ulrich Rabe
Pfarrer